An diesem, unserem letzten Morgen, ging es nicht mehr aufs Wasser, denn wir mussten bis 11:00 Uhr unsere Betten im 6er-Zimmer geräumt haben. Somit ging es für uns früh (um die anderen Mitbewohner nicht zu wecken), in den Gemeinschaftsbereich. Hier wurde dann, nach einem kurzen Gang zur Mercado del Arenal gefrühstückt, der Tag geplant und unsere SUP Boards, welche wir im Innenhof des Black Swan Hostels lagern durften, abgebaut und eingepackt.

Nach dem Frühstück packten wir dann unsere restlichen Sachen in die SUP-Reisetaschen. Diese lagerten wir, nachdem wir ausgecheckt hatten, im Gepäckraum des Hostels ein. Da wir noch ein paar Stunden Zeit bis zum Bustransfer zum Flughafen hatten, gingen wir nochmal zur Setas de Sevilla. Hier hat man mit den gekauften Eintrittskarten des Vorabends die Möglichkeit, die Plattform zweimal, nämlich tagsüber und abends besuchen zu können. Diese Option nutzten wir gerne und genossen erneut den Blick über Sevilla, diesmal jedoch im Sonnenschein.

Oben auf der 70 Meter langen Plattform beschlossen wir dann, doch noch die Sevilla Kathedrale & La Giralda zu besuchen. Zum einen ist das UNESCO Weltkulturerbe eine der Empfehlungen für den Besuch in der Stadt, zum anderen ist der Turm La Giralda noch mal ein gutes Stück höher und zentraler gelegen als die Aussichtsplattform, auf der wir gerade standen. Dies sollte uns einen noch besseren Überblick über Sevilla geben können.

Unseren Weg dorthin wählten wir bewusst so aus, dass wir immer ungefähr die Straßen nahmen, welche uns noch unbekannt vorkamen. So landeten wir zwar hier und da in Sackgassen oder liefen im Kreis, jedoch fanden wir auch viele kleine Gässchen, welche wir beim direkten und „einfachen“ Weg sicherlich nicht entdeckt hätten. Unser Tipp: Lasst euch treiben und das ohne Stress – ihr werdet belohnt werden! An der Kathedrale angekommen mussten wir uns, wie bei den meisten Attraktionen in Sevilla, online anmelden und auch die Tickets online kaufen. Dies hat den Vorteil, dass man direkt ein passendes Zeitfenster hat, in welchem man dann sofort durchgehen kann. Zum anderen muss man bei der „Notlösung“, der Barzahlung dann doch nicht in einer langen Schlange mit vielen genervten Menschen stehen.

Unser Tipp: Plant im Vorfeld den Besuch der für euch wichtigen Sehenswürdigkeiten und plant zeitlichen Puffer für die Wege ein. Nehmt Zeiten am frühen Morgen oder zum späten Nachmittag. Die Mittagszeiten waren aus unserer Erfahrung heraus an jedem Tag sehr von Touristen überlaufen.

Nachdem wir unser Ticket vom Handy aus online gebucht hatten (11€/Person), konnten wir direkt durchgehen und hatten keine Warteschlange vor uns. Unser erster Weg war natürlich der 93 Meter hohe Turm La Giralda. Das Interessante an diesem Bauwerk ist, dass es keine Treppen gibt, sondern eine Steinboden-Rampe über 36 Etagen, die den ganzen Weg bis nach oben führt ( Ein Grund dafür laut Wikipedia: Außerdem existiert die – allerdings nicht durch Quellen belegte – Auffassung, dass auch der Muezzin auf einem Pferd nach oben ritt, um die Gläubigen zum Gebet zu rufen oder um wichtige Nachrichten zu verkünden). Lediglich am Ende gibt es noch ein paar Treppenstufen zur Galerie, auf der man von siebzig Metern Höhe aus die Stadt überblicken und viele schöne Bauwerke von oben aus entdecken kann. Wie schon erwähnt waren wir zu dieser Zeit nicht die einzigen Besucher und es glich leider eher einer Massenwanderung denn einem gemütlichen Aufstieg. Auch oben auf der Galerie war alles sehr stark frequentiert. Jeder von uns machte das Beste daraus und schoss, mit ausreichend Geduld, auch seine Fotos. So konnte jeder, zumindest für einen kurzen Moment, die Aussicht auf die jeweiligen Seiten der Stadt genießen. Der Turm der Giralda ist übrigens auch schon in mehreren Filmen zu sehen gewesen, z.B. im Trailer von Assasin Creed, dem Franchise einer berühmten Videogame-Serie.

Nach dem Abstieg, wieder in Lemminge-Manier schauten wir uns die Kathedrale an sich von innen an. Aus bauwerklicher und künstlerischer Sicht ist dieses Weltkulturerbe wirklich sehr beeindruckend und bietet Interessierten Einblicke. Die Kathedrale Maria de la Sede wurde im 15. Jahrhundert an der Stelle der maurischen Großen Moschee erreichtet. Hierbei wurde das Minarett und der gotische Hof in den Neubau integriert. Die drittgrößte Kirche der Welt beeindruckte uns nicht nur durch seine fünfschiffige Hallenbasilika, sonder beinhaltet neben diversen Königsgräbern auch das Grabdenkmal des Christoph Kolumbus. Auch hier lohnt sich alleine aus geschichtlicher Sicht ein Besuch, denn auch der Innenraum sowie der Orangengarten sind sehr sehenswert.

Nach dieser, unserer letzten Besichtigung, holten wir uns bei einem Bäcker, an dem wir schon mehrfach vorbeigelaufen, sind und uns das leckere Angebot mehrfach angelockte hatte, endlich ein Partículas de hojaldre und einen Cafe con Leche. Mit diesem Snack setzten wir uns in der noch verbleibenden Zeit in die Sonne auf dem Plaza Nueva mit dem Monumento a San Fernando, wo wir das Treiben der Menschen ganz entspannt beobachteten. Nachdem wir unser Gepäck aus dem Black Swan Hostel abgeholt hatten, mussten wir ca. 15 Minuten zum Busbahnhof laufen, wo unser Bus (Linie EA) zum Flughafen abfuhr.

Was uns auf jeden Fall sehr eindrücklich in Erinnerung bleiben wird, sind die, über die ganzen Stadt verteilten Orangenbäume, die mit ihrem Duft Sevilla einen ganz besonderen Stempel aufsetzen. Wenn ihr hier unter den Bäumen steht, passt bitte auf: Die Früchte fallen regelmäßig einfach runter und einige unter den Orangenbäumen parkende Autos sahen manchmal schon ein wenig aus wie Obstsalat. Auch bietet Sevilla, neben den historischen Gebäuden, eine sehr hohe Aufenthaltsqualität. Überall gibt es kleine Cafés und an jeder Ecke unterschiedliche Straßenkünstler, was immer wieder zum Verweilen einlädt und einen sowohl Zeit als auch Stress vergessen lässt.

Mit vielen Eindrücken, knapp 80.000 Schritten und 7 Stunden auf dem Wasser ging es somit auf den Rückweg nach Hause jedoch mit dem Wissen, dass man diese Stadt nochmals besuchen wird und dass die nächsten SUP & Kultur-Ausflüge bereits Anfang April nach Gent und Ende April nach Den Haag & Leiden stattfinden werden.

 

Du willst wissen, was wir noch so alles erlebt haben? Dann findest du hier Tag 1 und Tag 2 unsere kleinen Abenteuers.

 

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