Unsere erste Tour nach Hamburg beginnt am Teil des Alsterparks, der am östlichen Alsterufer im Stadtteil Mundsburg liegt. Die kleine Grünanlage befindet sich zwischen der Mündung des Osterbekkanals und der Rudergesellschaft Hansa e.V., die schon über 150 Jahre alt ist.

Dort finden wir einen guten Einstieg für die erste Tour, die uns hauptsächlich über die Außenalster führen wird. Los sollte es eigentlich in südlicher Richtung entlang des Stadtteils Uhlenhorst, wo viele große Villen stehen, gehen, jedoch waren wir an unserem gewählten Tag von zu starkem Wind betroffen, sodass wir nur an der Westseite der Außenalster entlang fahren konnten. Die Umrisse der Innenstadt am Jungfernstieg konnten wir aber trotzdem erkennen, auch wenn wir dadurch unter anderem am Hotel Atlantic nicht vorbeifahren konnten. Also ging es in südlicher Richtung vorbei am Alstepark, der viele Liegewiesen und Sitzmöglichkeiten beinhaltet und somit für viele Hamburger zu den schönsten Orten in der Hansestadt zählt. Danach fahren wir am Ufer des Stadtteils Rotherbaum vorbei, wo ebenfalls viele große Häuser stehen. Besonders markant ist dort das 5-Sterne-Hotel The Fontenay. Dieses große weiße Gebäude gehört dem HSV-Investor Klaus-Michael Kühne und beinhaltet unter anderem ein Restaurant, das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. Vorbei an mehreren Yachtclubs fahren wir noch bis zur Kennedybrücke am Südufer der Außenalster, wo wir noch den besten Blick auf die Innenstadt erhaschen können. Dort drehen wir und fahren den Weg wieder bis zum Ausgangspunkt zurück.

Allerdings steigen wir am Alsterpark angekommen nicht wieder aus, sondern fahren natürlich noch weiter. Wir kreuzen nämlich noch einmal die Außenalster und biegen dann vorbei am Schulbootshaus Langer Zug in den Osterbekkanal ein. Dort wird es logischerweise deutlich enger als am Anfang der Tour. Bis zu den ersten beiden Brücken, der Langenzugbrücke und dem Langen Willi, fahren wir noch an weiteren Villen vorbei, allerdings verschwinden diese Gebäude danach fast vollständig. Nun kommen wir vermehrt an Unternehmen, Bürogebäuden und Restaurants vorbei. Zudem gibt es hier immer wieder Anlegestellen. Die SUP-Infrastruktur ist in Hamburg also schon sehr gut ausgebaut. Nach der Bachstraßenbücke wartet auf der rechten Seite mit dem Johannes-Prassek-Park wieder eine große Grünanlage auf. Die Anlage auf der linken Seite hingegen ist die Fabrik Kampnagel. 1865 als Maschinenfabrik gegründet, Als die Firma 1981 schließen musste, wurde der Komplex in ein Kulturzentrum umgewandelt. In der Halle wird daher heute zeitgenössische Kunst augeführt. Auf unserem weiteren Weg durch den Stadtteil Jarrestadt können wir noch das Alster-City-Centre erspähen, das auf Höhe der Großheidesteg-Brücke am rechten Ufer liegt. Nachdem wir auch die Schleidenbrücke unterquert haben, biegen wir links in den Barmbeker Stichkanal ein. Hier befinden sich private Grünanlagen an den Ufern, die in den Kanal hineinragen und ihn dadurch recht eng machen. Auffällig ist hier das Junge Schauspielhaus, das in einem Komplex zwischen zwei weiteren Brücken liegt. Es wurde 2005 gegründet und hat sich als Jugendabteilung des Deutschen Schauspielhauses schon viele Preise erspielt. Direkt dahinter liegt außerdem noch die Hauptwerkstatt der Hamburger Hochbahn. Steigt man am Stichkanal aus, befindet man sich zudem noch in der Nähe des Museums der Arbeit. Trotz der weiterhin üppig wuchernden Uferbepflanzung folgen wir der Linkskurve am Vereinsgelände des 1. Hamburger Drachenbootclubs und finden uns nach zwei weiteren Brücken im Goldbekkanal wieder. Am rechten Ufer fahren wir nun am Stadtpark entlang. Der Stadtpark ist die drittgrößte Grünanlage in Hamburg und hat ein vielfältiges Angebot im Repertoire. Im nördlichen Teil liegen unter anderem Sportplätze und ein Planetarium, während die Große Wiese im Zentrum im Sommer Schauplatz von Konzerten ist. Im südöstlichen Teil hingegen hat der Stadtparksee seinen Platz. Auch wir drehen dort eine kurze Runde, indem wir rechts abbiegen und eine weitere Brückenunterquerung vornehmen. Sowohl das Freibad am Ostufer als auch die sogenannte Liebesinsel direkt links neben der Einfahrt erblicken wir, bevor wir den Stadtparksee wieder verlassen und durch den Stadtteil Winterhude weiter westlich zurück in Richtung Alster paddeln. Vorbei an langen Schrebergärten, Reihenhäusern und unter mehreren Brücken hindurch fahren wir den schnurgeraden Barmbekkanal entlang. Kurz nach der Moorfuhrtwegbrücke müssen wir allerdings links in den Mühlenkampkanal abbiegen, der die engste Stelle der Tour darstellt. Hier passieren wir einige Hochhäuser, können aber auch in gleich mehrere Hamburger Wohnzimmer blicken. Nach noch zwei Brücken müssen wir dann, am Langen Zug ankommend, wieder rechts abbiegen. Wenn dann die Langenzugbrücke noch einmal unterquert wird, sind wir wieder auf der Außenalster angekommen und können links am Alsterpark bequem aussteigen.

Im Rahmen des Abendprogramms erkundeten wir die Vielfalt von Hamburg kennenzulernen. Wir starteten iim Schanzenviertel, denn genau dafür ist man hier genau richtig. Das Viertel ist nämlich das Ergebnis eines Gentrifizierungsprozesses, indem die Schanze, wie sie im Volksmund genannt wird, umfangreich saniert wurde. Die bisherigen Bewohner wurden dort umstrittenerweise verdrängt, weswegen viele Kneipen, Bars und Cafés eine besondere Atmosphäre erzeugen. Zudem gibt es dort mit dem Schanzenpark auch eine weitere Parkanlage. Nach einem kurzen Besuch auf der Reeperbahn mit einem Wunschstop von Eva im Hooters, kehrten wir dann in unser Hotel zurück. Eine letzte schwierige Situation wartete da aber noch auf uns, denn als wir gerade in unserem Zimmer angekommen waren, klopfte eine offensichtlich betrunkene Person an unsere Tür. Es wurde behauptet, dass wir in das falsche Zimmer eingetreten waren, jedoch war dies aufgrund des Zustands der Person nicht wirklich ernstzunehmen. Schlussendlich konnten wir ihn aber abwimmeln und so auch die letzte Herausforderung dieses aufregenden Tages meistern.

Auch am zweiten Tag, oder auf der zweiten Tour, starten wir am altbekannten Ausgangspunkt. Zu Beginn werden wir wieder einmal mit riesigen Villen begrüßt, die am Nordostufer der Alster auf uns warten. Wir halten uns rechts, unterqueren die Fernsichtbrücke, und biegen auf den Rondeelkanal ein. Dieser kurze Kanal führt zum Rondeelteich. Dieser Teich wird auf allen Seiten von weiteren Villen und dazugehörenden Gärten flankiert, was uns einen besonderen Blick gewährt. Die Fahrt geht auf der linken Seite weiter und ein kleiner Kanal, der – natürlich – von weiteren wunderschönen Häusern eingerahmt wird, führt uns, rechts abgebogen, in den Leinpfadkanal hinein. Dort angekommen müssen wir rechts in nördliche Richtung abbiegen und kommen – wer hätte es gedacht – an vielen weiteren großen Häusern und Villen vorbei. In diesem Teil Hamburg scheint es wirklich nur riesige Häuser zu geben. Am Ende dieses Kanals muss man zwangsläufig in den Fluss Alster abbiegen, wo wir unsere Fahrt nach Norden weiter fortsetzen. Dort befindet sich das Theater Komödie Winterthurer Fährhaus, das schon sein über 100 Jahren ein Schauplatz für verschiedenste Veranstaltungen geworden ist. Im weiteren Verlauf öffnet sich die Alster wieder etwas. Während auf der linken Seite der Hayns Park gelegen ist, stehen am rechten Ufer logischerweise weitere Villen, unter denen ein Gebäude auch das Generalkonsulat der IR Iran beheimatet. Durch die Parkanlagen auf der linken Uferseite führt außerdem auch der Alsterwanderweg. Links könnte man nun in den Eppendorfer Mühlenteich einbiegen, jedoch fahren wir weiter die Alster entlang. In einer Rechtskurve vor der Deelbögebrücke haben wir dann eine Pause gemacht, da an dieser Stelle die Anleger Hamburg Alster Beach Bar liegt. Für uns Paddler ist diese Bar ideal, da sie direkt am Wasser liegt. Dadurch kann man sowohl entspannt ein- und aussteigen als auch direkt am Wasser eine Pause machen. Im weiteren Verlauf der Fahrt erreichen wir dann noch die Alsterinsel. Diese umrunden wir einmal und treten dann die Rückreise an. Auf dem Weg zurück können wir alle Gebäude und Villen noch einmal aus der anderen Richtung bestaunen. Allerdings biegen wir nicht noch einmal in den Leinpfadkanal ein, sondern fahren weiter die Alster hinunter. Auch hier reihen sich prachtvolle Villen an beiden Ufern hintereinander auf. Zum Zeitvertreib schlüpften alle in die Rolle eines Immobilienkäufers und während die Häuser am linken Ufer direkt an der Promenade stehen, liegen die Villen auf der rechten Seite weiter vom Ufer weg, weswegen der Kanal etwas breiter wirkt. Von der Streekbrücke unterbrochen, zieht sich dieses Bild noch einige Zeit weiter, bis wir die Krugkoppbrücke erreicht haben. Danach beginnt nämlich wieder die Außenalster, Diese müssen wir dann noch einmal kreuzen, um wieder zum Einstiegspunkt zurückzukehren.     

Nachdem wir alles verstaut hatten, kehrten wir zum Abschied im empfehlenswerten vietnamesischen Restaurant Quan 19 im Viertel Uhlenhorst ein.

An beiden Tagen haben uns vor allem drei Dinge ständig begleitet. Nervig war der starke Wind, der unsere Tour am ersten Tag deutlich verkürzt hat, denn wir konnten nur das Westufer der Außenalster befahren. Für Paddler wird die Balancefähigkeit dabei natürlich noch einmal besonders auf die Probe gestellt. Auch nervig, aber in Hamburg eben üblich, war das Schietwetter, das uns auf der Reise begleitet hat. Hierbei stellten kurze, aber heftige Schauer, die uns immer wieder begegneten und sich dabei mit Sonnenschein abwechselten, eine Herausforderung dar. Aus diesem Grund mussten wir auch mehrmals Pausen einlegen, was sich aber durch die vielen Anlegeplätze recht einfach gestaltete. Als drittes gelten hier aber auch die vielen wirklich schönen und großen Häusern, die im Gebiet rund um die Alster die Wasserwege säumen. Somit konnten wir fast die ganze Zeit während der Touren fasziniert die Anwesen betrachten. Insgesamt hat sich die Reise also definitiv gelohnt, da wir fast immer im Grünen unterwegs waren und architektonische Leckerbissen bestaunen konnten.

Wenn du Hamburg auf eigene Faust erkunden möchtest, dann findest du mit dem SUP-GUIDE Hamburg und Umland vom Thomas Kettler Verlag viele Touren in Hamburg und im Umland. Wenn du betreut durch Hamburg paddeln möchtest, dann melde dich gerne hier bei uns. Wir nehmen dich an die Hand und haben in der Gruppe eine schöne Zeit.

 

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